




Das 1860 von Edouard Heuer gegründete Unternehmen stützte sich auf zwei Fundamente: Familienführung und technische Innovation. Diese beiden Säulen trugen das Unternehmen sowohl in den ersten Jahren als auch in den folgenden Jahrzehnten.
Im Alter von 20 Jahren eröffnete Edouard Heuer sein Uhrenatelier auf dem Familienhof in Saint-Imier, in dem er Taschenuhren, zumeist in Silber, herstellte. 1864 verlegte er das Unternehmen nach Brugg, wo es unter dem Namen Edouard Heuer & Compagnie firmierte. Der dritte Standort war die Stadt Biel im Kanton Bern, in die Edouard Heuer sein Unternehmen 1867 verlegte. Das Unternehmen sollte über 100 Jahre in Biel bleiben.
1869 revolutionierte Edouard Heuer mit seinem ersten Patent, ein Kronenaufzugsmechanismus ohne Schlüssel, die Uhrmacherei. Diese neue Aufzugskrone ersetzte den separaten Schlüssel, der für den Aufzug einer Uhr erforderlich war, und erwies sich als eine äußerst beliebte Innovation. Edouard Heuer & Cie. schaffte weitere Neuerungen in den Bereichen Design, Technik und Fertigung, angetrieben von seinem Unternehmergeist und seiner starken Zukunftsvision.
In den 1880ern breiteten sich sportliche Wettkämpfe rasch aus, und Edouard Heuer erkannte, dass präzise Taschenchronographen für solche Veranstaltungen von Bedeutung waren. Das Unternehmen begann mit der Produktion großer Mengen von Taschenchronographen, mit denen Zeiten von Rennen auf Straßen, Aschenbahnen und auf Wasser gemessen wurden. Der Chronograph, zuweilen in einem silbernen Gehäuse, wurde zum Statussymbol für Pferde- oder Windhundliebhaber sowie Sportler.
Im Jahr 1887 entwickelte Heuer ein Patent, um den „Schwingtrieb“ zu verbessern.Durch diese Verbesserung konnte der Chronograph direkt über einen Drücker gestartet und gestoppt werden. Durch die Optimierung des Uhrwerkdesigns vereinfachte der Schwingtrieb die Montage und Wartung des Chronographen. Edouard Heuer bezeichnete diese Innovation als „den perfektionierten Chronographen“ und sie wird bis heute verwendet.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts brachten Innovationen in den Bereichen industrielle Produktion, Transport, Wissenschaft und Medizin die Forderung nach einer präziseren Zeitmessung mit sich. In der Leichtathletik wurden die Anforderungen an ein präzises und zuverlässiges Zeitmessgerät immer höher, da es bei Wettkämpfen und Weltrekorden teilweise auf Hundertstelsekunden ankam.
Während Chronographen für die Zeitmessung von Sportveranstaltungen und Reisen unerlässlich sind, führte ein Arztbesuch von Charles-Auguste Heuer zu einer Innovation im Bereich der medizinischen Zeitmessung. Die farbenfrohe Skala des 1908 patentierten neuen Heuer Taschenchronographen „Sphygmometer“ ermöglichte es dem Arzt, den Puls des Patienten zu bestimmen, nachdem er nur 20 Sekunden lang seine Herzschläge gezählt hatte.
Im Zuge des Aufkommens von Reisen mit Auto und Flugzeug entwarf Heuer ein robustes Instrument, das auf den Armaturenbrettern der neuen Verkehrsmittel installiert werden sollte. Die „Time of Trip“ war ein Präzisionschronograph, der die Tageszeit auf dem Hauptzifferblatt auswies, während zwei Zeiger auf einem kleineren Zifferblatt die Dauer einer Reise aufzeichneten. Mit einem Drücker startete und stoppte der Fahrer oder Pilot dieses „Time of Trip“-Instruments, um z. B. die Zeit einer Fahrt zu messen.
Als Armbanduhren an die Stelle von Taschenuhren traten, verlagerte Heuer den Präzisionschronographen von der Tasche an das Handgelenk. Im Heuer-Katalog von 1914 wurde der Armbandchronograph als „auf dem Markt einzigartig“ beschrieben.
So unterschiedliche Disziplinen wie Sportzeitmessung, Industrieproduktion und Artillerieberechnungen erforderten präzisere Stoppuhren. Charles-Auguste Heuer, der Sohn von Edouard Heuer, leitete nun das Unternehmen. Er rief ein Projekt ins Leben, bei dem die Genauigkeit von Stoppuhren von 1/5-Sekunden in der Mikrograph und Semikrograph auf 1/50- und 1/100-Sekunden erhöht werden sollte. Bald darauf folgten Zwischenzeitversionen, um den Zeitunterschied zwischen zwei Wettbewerbern darzustellen.
Aufgrund ihrer Präzision und Zuverlässigkeit waren Heuers Stoppuhren bei weltweit führenden Sportveranstaltungen erste Wahl. Heuer lieferte Chronographen für die Olympischen Spiele sowie für Weltmeisterschaften in alpinen Disziplinen. Diese Events waren Vorläufer zahlreicher Vereinbarungen für TAG Heuer, um in den kommenden Jahrzehnten Zeiten bei Motorsport-, Leichtathletik- und Segelveranstaltungen zu messen, darunter Indianapolis 500 und Formel 1 Rennen.
1958 begann für Heuer eine neue Ära. Jack Heuer führte das Familienunternehmen in vierter Generation.
In diesem Jahrzehnt dominierten neue Chronographenmodelle, innovative Designs für legendäre Stoppuhren und Bordinstrumentinstrumente, die besonders in der Rallye-Welt eingesetzt wurden.
Jack Heuer schloss sich offiziell Ed. Heuer & Co. S.A. an, als Leiter der vierten Generation des Familienunternehmens. Das Unternehmen stellte den Verkauf konventioneller Armbanduhren ein und konzentrierte sich auf Armbandchronographen, Stoppuhren und Zeitmessinstrumente für den Einsatz bei Rennen und Rallyes. Jack Heuer führte in der Folge sein Unternehmen an alle Formen des Motorsports heran, von den Amateur-Club-Rennfahrern bis hin zum Formel 1 Team von Ferrari.
1958 überarbeitete Heuer seine Bordinstrumente, um die Ablesbarkeit zu verbessern, und führte innovative neue Modelle ein. Das Rallye-Master-Paar (die Master Time und die Stoppuhr Monte Carlo) sollten sich in der Rallye-Welt größter Beliebtheit erfreuen. Die Super Autavia ist Heuers erster Chronograph für das Armaturenbrett oder Pilotensteuerknüppel, während die Sebrin Messungen von Zwischenzeiten ermöglicht.
Stoppuhren waren der Eckpfeiler von Heuers Geschäft, und das Unternehmen gestaltete sein Sortiment anlässlich seines 100-jährigen Bestehens neu. Die Game Master war eine Armbandstoppuhr, die sich für Schiedsrichter eignete. 1960 feiert Heuer sein 100-jähriges Bestehen mit der Neugestaltung seiner Stoppuhrreihe. Die „Century“-Reihe zeichnet sich neben einem zentralen Minutenzähler und rot-schwarze Farbakzenten zur Verbesserung der Ablesbarkeit, durch eine komplette Linie an Stoppuhren für Leichtathletik, Motorsport und industrielle Zeitmessung aus.
Am 20. Februar 1962 umkreiste der Astronaut John Glenn als erster US-Amerikaner die Erde und wurde zum ersten Menschen, der eine Schweizer Uhr im All trug. Eine Heuer Stoppuhr an seinem Handgelenk maß die Zeit seines 4 Stunden und 56 Minuten langen Flugs. Im Juli 1969 maß eine weitere Heuer Stoppuhr die Zeit der Landung der Eagle auf der Oberfläche des Mondes. Beide Heuer Stoppuhren sind heute im Smithsonian Museum ausgestellt.
Historisch gesehen hatte Heuer die meisten seiner Chronographen nur mit Referenznummern versehen. 1962 aber begann das Unternehmen damit, seinen Modellen unverwechselbare Namen zu geben.
Die Autavia war das Instrument für Automobile oder die Luftfahrt.
Die Heuer Carrera sollte 1963 folgen. Mit der Kraft eines wunderschönen Namens gelang es ihr, die Romantik des Rennsports und die Reinheit des Designs einzufangen.
1968 sollten die Camaro mit einem kissenförmigen Gehäuse, als Hommage an ein zu der damaligen Zeit beliebtes Muscle-Car und die Skipper, eine bunte Yachtuhr, auf den Markt kommen.
Der Chronograph „Autavia“ ist der erste Chronograph von Heuer mit einem Kollektionsnamen. Nach dem Vorbild der Bordinstrumente aus den 1930ern verfügt die Autavia über Funktionen für AUTomobile (frz. für Automobil) und AVIAtion (frz. für Luftfahrt). Die Gehäuse haben eine drehbare Lünette, um Minuten oder Stunden zu erfassen, um die Geschwindigkeit auf einer Tachymeterskala anzuzeigen oder damit der Reisende eine zweite Zeitzone verfolgen kann. In den nächsten zwei Jahrzehnten sollte Heuer die Autavia in über 80 Versionen anbieten.
1963 stellte Heuer die Heuer Carrera vor, den Chronographen, der die Romantik und Gefahr des Motorrennsports einfängt. Jack Heuer übernahm den Namen von der Carrera Panamericana, einem quer durch Mexiko verlaufenden Straßenrennen, das von 1950 bis 1954 stattfand. Die robusten schrägen Bandanstöße der Heuer Carrera wahren Ausdruck ihrer Kühnheit. Die Zifferblätter waren mit Skalen für Tachymeter, Dezimalminuten oder Pulsometer erhältlich. Zu Heuers Carrera, die sich für die Rennstrecke, den Sport oder abendliche Anlässe gleichermaßen eignet, gehörten auch Modelle mit Dreifach-Kalender und Gehäuse aus Edelstahl oder Gold.
1964 übernahm Heuer Leonidas, einen führenden Hersteller von Stoppuhren und Chronographen.
Mit der Übernahme von Leonidas erweitere Heuer sein Angebot an Stoppuhren erheblich.
1968 stellte Heuer die Camaro mit einem völlig neuen, kissenförmigen Gehäuse vor, ein erster Schritt der Marke weg von den traditionellen runden Gehäusen. Die meisten Modelle der Camaro, die bei Rennfahrern beliebt war, wurden mit einer Tachymeterskala auf dem Zifferblatt angeboten. Die Produktion wurde bis in die frühen 1970er fortgesetzt, wobei fast 50 Modelle der Camaro angeboten wurden, alle mit Handaufzugswerken. Die Kissenform wird als Vorläuferin der quadratischen Monaco angesehen.
Heuer lieferte die Zeitmessausrüstung für die Yacht Intrepid, als diese ihren Titel beim America's Cup vor Newport, Rhode Island (USA) verteidigte. Zur Feier des Sieges kreierte Heuer 1968 einen neuen Chronographen, dessen Farben zur Intrepid passten. Das Zifferblatt wies lebendige Blau-, Orange- und Grüntöne im Verbindung mit einem 15-Minuten-Countdown-Zähler auf. Acht Modelle der Skipper sollten in den folgenden 15 Jahren auf den Markt kommen.
Durch das Sponsoring des Schweizer Formel 1 Helden Jo Siffert wurde Heuer zum ersten Nicht-Automobil-Logo auf einem Formel 1 Rennwagen. Das Engagement in der Formel 1 sollte zwei Jahre später an Bedeutung gewinnen, als Heuer Sponsor des Formel 1 Teams von Ferrari wurde, in dem die Fahrer Mario Andretti, Jacky Ickx, Niki Lauda, Clay Regazzoni und Gilles Villeneuve allesamt Heuer Chronographen trugen. Jack Heuer schenkte jedem dieser Fahrer eine Heuer Carrera aus 18 Karat Gold.
1969 führte Heuer mit den Modellen Autavia, Heuer Carrera und Monaco die weltweit ersten Automatikchronographen ein.
Heuer wechselte schnell vom klassischen Schwarz-Weiß der 1960er zu den leuchtenden Farben und extravaganten Formen der 1970er.
Mit dem Uhrwerk Calibre 11 (Chronomatic) war das von Heuer geleitete Joint Venture das erste auf dem Weltmarkt, das Automatik-Chronographen anbot. Die Automatikuhren Autavia, Heuer Carrera und Monaco wurden im März 1969 bei Pressekonferenzen in Genf und New York City vorgestellt. Über die technische Innovation des Uhrwerks hinaus machten auch die neuen Gehäuse einen Sprung vom Look vergangener Jahrzehnte hinein in den radikalen Stil der 1970er.
Von Heuers erstem Automatikwerk wurden drei Modelle angetrieben, doch es war die Monaco, die weltweit Aufmerksamkeit erregte. Die Monaco kombinierte ein modernes, quadratisches Gehäuse mit mitternachtsblauen oder kohlschwarzen Zifferblättern und ließ so einen Chronographen entstehen, den man kaum übersehen konnte. Für den Film Le Mans wollte Hollywood-Star Steve McQueen dem Stil seines Rennfahrerhelden Jo Siffert folgen, der zu den Heuer-Markenbotschaftern gehörte. Aus diesem Grund wählte McQueen die Heuer Monaco für sein Handgelenk und den "Heuer Chronograph" Aufnäher für seinen Rennfahreranzug. Die markante Kombination bescherte Heuers neuem Chronographen weltweite Aufmerksamkeit. Die Endversion der Monaco (unter den Sammlern von heute als "Dark Lord" bekannt) verkörperte den Militärstil der 1970er, mit einem schwarzen Zifferblatt in einem schwarz beschichteten Gehäuse.
Nach der Lancierung des ersten Automatik-Chronographen begann Heuer, die Modellreihe mit markanten Farben und Formen zu erweitern.
Gegen Ende des Jahrzehnts setzte sich ein eleganter Look mit schlanken Gehäusen und zarten Linien durch.
Zu den von Heuer lancierten Automatik-Chronographen zählten die Calculator mit einem kreisförmigen Rechenschieber und die massive Montreal mit Zifferblättern in Blau, Weiß, Schwarz und Champagner. Die Silverstone war eine Hommage an Englands Formel 1 Rennstrecke, mit roten, blauen oder rauchfarbenen Zifferblättern. Heuer experimentierte mit Monocoque-Gehäusen und verwendete für das besonders exotische Temporada Modell erstmals Glasfaser.
Heuers Elektronikabteilung entwickelte den Centigraphen, ein Zeitnahmesystem, das vom Ferrari Team eingesetzt wurde. Dieses System ermöglichte Rennsport-Teams, die Zeiten ihrer Fahrer mit höchster Präzision zu erfassen. Der Centigraph zeigte Zeiten bis auf die 1/1000-Sekunde an und ermöglichte einem Team, mehrere Fahrer zu erfassen, mit der Anzahl der Runden, der Zeit der letzten Runde und der Gesamtzeit, die vor Ort ausgedruckt wurde. Nachdem auch andere Motorsport-Teams bald zu Kunden wurden, erhielt das Gerät zusätzliche Eigenschaften.
Heuer war ein Pionier in der elektronischen Zeitnahme der weltweit führenden Motorsport-Teams, und diese Art der Technologie bahnte sich auch bald ihren Weg in die Welt der Chronographen. Die Chronosplit von 1975 erschien als freundlicher Roboter, mit ihrer doppelten Anzeige für die Zeit und die Chronographen-Funktionen. Die Manhattan war um einiges radikaler: Ihr sechseckiges Gehäuse enthielt sowohl analoge als auch digitale Anzeigen. Diese neuen Chronographen standen jedoch vor großen Herausforderungen, von schwierigen Wechselkursen zwischen dem Schweizer Franken und dem US- Dollar bis hin zu neuen Quarzuhren aus Japan.
Nach den Exzessen der frühen 1970er-Jahre wandte sich Heuer gegen Ende des Jahrzehnts raffinierteren, eleganteren Designs zu. Die Cortina, Jarama, Monza und Verona standen alle für europäische Motorsport- oder mit anderen Sportarten verbundene Standorte. Die Daytona und die Kentucky fingen die Faszination von Rennsport-Events in den Vereinigten Staaten ein, die eine die des Motorsports, die andere die des Pferdesports. Die Modelle waren mit schlankeren Gehäusen ausgestattet und viele besaßen integrierte Edelstahlarmbänder, designt für den Sport und ein elegantes Erscheinungsbild.
Der Heuer Katalog von 1978 war voller Automatik- und Elektronik-Chronographen, aber im Jahr 1979 führte das Unternehmen die markanten Taucheruhren ein, die seine Zukunft bestimmen sollten. Mit anfangs einer handvoll an Modellen sollte der Taucheruhren-Katalog später auf zahlreiche Modelle mit Automatik- und Quarzwerken erweitert werden. Die Zifferblätter waren leuchtend orange-, oliven- und zinnfarben oder auch klassisch schwarz, mit Durchmessern zwischen 28 und 42 Millimetern.
Unter der neuen Eigentümerschaft der Gruppe Techniques d'Avant-Garde wandelte sich TAG Heuer von einer Marke, die mit mechanischen Chronographen assoziiert wurde, zu einem Unternehmen, das Uhren für das 21. Jahrhundert entwarf.
Die in den 1980er-Jahren entwickelten Modelle wurden zur Grundlage des TAG Heuer Katalogs von heute.
In den frühen 1980er-Jahren kündigte Heuer sechs einzigartige Funktionen an, die seine neue Serie an Taucheruhren auszeichnen würden. Vier dieser Eigenschaften sind klassische Taucherfunktionen – Wasserdichtigkeit bis zu einer Tiefe von 200 Metern, eine verschraubte Krone, eine einseitig drehbare Lünette sowie eine doppelte Sicherheitsschließe am Edelstahlarmband. Die Saphirgläser und die Leuchtmarkierungen sorgten für eine bestmögliche Ablesbarkeit. Diese Eigenschaften wurden bis zur heutigen Aquaracer beibehalten.
1983 reagierte TAG Heuer auf die Einführung eines neuen Paradigmas in der Uhrenwelt mit einer eigenen revolutionären Kollektion: der TAG Heuer Formula 1. Die TAG Heuer Formula 1 bot den gleichen Stil aus leuchtenden Farben, Kunststoffgehäusen, einfachen Quarzwerken und einer verspielten Verpackung. Getreu ihrem Taucheruhren-Vermächtnis besaß die TAG Heuer Formula 1 eine Wasserdichtigkeit bis zu einer Tiefe von 200 Metern und eine Lünette mit Minutenskala.
TAG Heuer wechselte bald von seinen traditionellen Taucheruhren zu Uhren, die raffiniertestes Design aufweisen sollten. Im Verkauf wurde darauf hingewiesen, dass die neuen S/el Uhren sowohl zu einem Taucheranzug als auch zu einem eleganten Anzug getragen werden konnten. Formel 1 Champion Ayrton Senna trug eine S/el als Uhr für den Alltag und leistete zusammen mit TAG Heuer einen Beitrag zum Design des einzigartigen Armbands. Das Design dieser Uhr stammte von Eddy Schöpfer. 1999 wurde die Serie in "Link" umbenannt, als passende Hommage an das charakteristische Armband.
TAG Heuer unterstützte sein neues Uhren-Portfolio mit preisgekrönten Werbekampagnen.
Die von 1991 bis 1994 laufende Kampagne "Don't Crack Under Pressure" war eine Hommage an die Entschlossenheit und Konzentration der Markenbotschafter wie Michael Schumacher und Ayrton Senna.
Von 1995 bis 1997 nutzte TAG Heuer die Kampagne "Success.
It’s a Mind Game.",und zeigte damit, wie Spitzenathleten und Erfolgsmenschen bis an ihre Grenzen gehen.
Nach vielen neu eingeführten Modellen in den 1980er-Jahren wandte sich TAG Heuer Mitte der 90er wieder den klassischen Chronographen der Marke aus den 1960er-Jahren zu. 1996 brachte TAG Heuer die TAG Heuer Carrera erneut heraus und folgte dem Stil des Originals aus dem Jahr 1964 dabei in nahezu allen Details. Die Monaco erschien 1998 erneut, mit einem Zifferblatt ganz in Schwarz. Seit diesen ersten Neuauflagen gehören die TAG Heuer Carrera und die Monaco zu den wichtigsten Modellen des TAG Heuer Katalogs.
1999 übernahm die führende französische Luxusgütergruppe LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton TAG Heuer. Jack Heuer, der 1982 gezwungen war, das Familienunternehmen zu verkaufen, kehrte 2001 als Ehrenvorsitzender des Unternehmens zu TAG Heuer zurück. Er trat überall auf der Welt auf und teilte das Vermächtnis der Marke mit einer neuen Generation Uhrenliebhabern.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ging TAG Heuer völlig neue Wege für die Fertigung von Uhren und deren Uhrwerken.
Diese Innovationen bieten eine rekordverdächtige Präzision in Uhren, in denen sich ihre Spitzentechnologie widerspiegelt.
Die Monaco V4 Concept Watch führte einen völlig neuen Ansatz für den Antrieb einer mechanischen Uhr ein. Ihre Konstruktion erinnert an einen Rennsportmotor. Diese radikale Uhr nutzte zur Energieerzeugung einen Barren auf einem Kugellager, kleine Riemen, um diese Energie zu übertragen, und vier Federhäuser, die optisch einen Motorblock imitieren. Die Gehäuse der Monaco V4 waren unter anderem aus Platin, Titan, Carbon-Matrix-Verbundwerkstoff und Roségold gefertigt. TAG Heuer feierte das 10-jährige Jubiläum des Modells mit einer Tourbillon-Variante.
2004 führte TAG Heuer die Aquaracer Uhrenserie ein, deren Wurzeln bis zu den ersten Heuer Taucheruhren aus den frühen 1980er-Jahren zurückreichten. Die erste Aquaracer Generation bot eine Wasserdichtigkeit bis zu einer Tiefe von 300 Metern, während die darauffolgende Generation (aus dem Jahr 2009) diesen Wert auf 500 Meter steigerte. Die Aquaracer Modelle verwenden eine große Vielfalt an Materialien, Farben und Uhrwerken und wurden allesamt dazu entwickelt, einem Taucher eine gut ablesbare, zuverlässige Uhr zu bieten.
Im Jahr 2010 brachte TAG Heuer sein erstes eigenes Chronographenwerk auf den Markt, das Calibre 1887. Das Calibre 1887 ist ein integriertes Uhrwerk mit einem Säulenrad und der gleichen Art Schwingtrieb, wie es Heuer in 1887 patentiert hatte. Das Uhrwerk Calibre 1887 trieb eine neue Generation an TAG Heuer Carrera Chronographen an und sollte als Basis für das hauseigene Uhrwerk Heuer 01 dienen.
Mitte der 2000er-Jahre entwickelte TAG Heuer eine Werkstatt, in der hoch moderne Technologien entwickelt und angewendet werden, um eine sehr begrenzte Anzahl an innovativen Uhren herzustellen - alle in Handarbeit. Der Mikrograph (2011) verwendete ein integriertes Uhrwerk, um eine Präzision von 1/100-Sekunde zu bieten, mit einem zentralen Chronographenzeiger, der jede Sekunde eine vollständige Umdrehung vollführte. Die Mikrotimer Flying 1000 erhöhte die Präzision dieses TAG Heuer Mechanismus mit extrem hoher Frequenz auf 1/1.000-Sekunde, mit einem zentralen Chronographen-Sekundenzeiger, der 10 Umdrehungen pro Sekunde vollführte. Der Name leitete sich von der Heuer Microtimer aus dem Jahr 1966 ab, einem elektronischen Timer, der weltweit erstmals eine Präzision von 1/1.000-Sekunde bot. Der letzte Zeitmesser dieser Serie war die Mikrotimer aus dem Jahr 2012, die es auf eine Präzision von 5/10.000-Sekunden brachte. Die TAG Heuer Carrera "Pendulum", eingeführt im Jahr 2010, verwendete anstatt der traditionellen Spiralfeder Magnete zur Kontrolle des Uhrwerks. TAG Heuer erweiterte die Pendel-Technologie, als die Marke die Mikropendulum Tourbillon vorstellte, die eine Präzision von 1/100-Sekunde und ein Tourbillon bot, während die MirkopendulumS zwei magnetische Pendel und ein doppeltes Tourbillon besaß.
TAG Heuer legt der Entwicklung der neuesten Technologien sein reichhaltiges Portfolio an historischen Uhren zugrunde. Ob ein Uhrenliebhaber nun einen Siliziumchip, ein Tourbillon oder eine Spiralfeder aus Carbon bevorzugt – seine Uhr verbindet die Vergangenheit und Zukunft von TAG Heuer.
Im November 2015 führte TAG Heuer die erste Schweizer Luxus-Smartwatch ein, die TAG Heuer Connected. In ihrem Gehäuse im Carrera-Stil barg die Connected neu entwickelte Technologien der Partner Intel und Google. Käufer sollten die Connected gegen eine TAG Heuer Carrera mit traditionellem mechanischem Uhrwerk tauschen können. Die Connected Modular Serie (2017) ermöglicht dem Träger, das Smartwatch-Modul gegen ein Automatikuhr-Modul zu tauschen, unter Verwendung des gleichen Armbands und der gleichen Bandanstöße.
Im März 2017 wurde der Stil der neuen Autavia von Uhrenliebhabern ausgewählt, die sich im "Autavia Cup"-Wettbewerb zwischen 16 klassischen Autavia Modellen entscheiden konnten. Zu Jack Heuers 85. Geburtstag wurden Limited Editions der Autavia herausgegeben. Ebenso als Hommage an den Schweizer Formel-1-Helden Jo Siffert. Andere Modelle hingegen verwendeten Farbschemata von den Autavia Modellen "Viceroy" und "Orange Boy". Im September 2017 arbeitete TAG Heuer mit seiner Community aus Vintage-Sammlern zusammen, um Ausstellungen in zehn Städten rund um die Welt zu präsentieren. Über 400 Uhren wurden ausgestellt, die eine Hälfte davon stammte aus dem TAG Heuer Museum, die andere von Privatsammlern. Jede Stadt hatte ihr eigenes Thema, von Automobil- über Militäruhren bis hin zum Segeln und Tauchen.
Mit der Fragment Design TAG Heuer Carrera in limitierter Auflage befand sich erstmals das hauseigene Uhrwerk Heuer 02 in einem TAG Heuer Carrera Gehäuse. Dieses Uhrwerk verwendete das 3-6-9-Layout der klassischen Heuer Chronographen aus den 1960er-Jahren und bietet eine Gangreserve von 80 Stunden. Die von der Streetwear-Legende Hiroshi Fujiwara entworfene Fragment Design TAG Heuer Carrera schöpfte ihre Inspiration aus einer seltenen TAG Heuer Carrera mit drei Zählern aus dem Jahr 1968.
Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Monaco brachte TAG Heuer eine Serie aus fünf Modellen in limitierter Auflage heraus, von denen jedes den Stil eines Jahrzehnts widerspiegelte: Olive Green für die 70er, Victory Red für die 80er, Industrial Gray für die 90er, Black & White für die 2000er und Deep Gray für die 2010er.