Die Camaro ist ein besonderer Chronograph aus den 1960er-Jahren. Die Uhr wurde nur mit Handaufzug angeboten und war nur relativ kurz im Heuer Katalog zu finden, erschien in dieser Zeit aber in einer Vielzahl von Modellen. Das kissenförmige Gehäuse der Camaro bot einen unverwechselbaren Stil und war sowohl aus Edelstahl als auch aus 18 Karat Gold und als vergoldetes Modell erhältlich. Die Zifferblätter, Zeiger und Uhrwerke waren ebenso raffiniert wie bei den Modellen Autavia, Carrera und Monaco, aber viele Liebhaber schätzten die kleinere Größe der Camaro. Ja, Jack Heuer benannte die Camaro nach einem der dominierenden amerikanischen Muscle Cars der 1960er-Jahre, und es gelang der Camaro, ihre Muskeln in einem neu gestalteten, eleganten Stil spielen zu lassen.
Der 1968 eingeführte Chronograph Camaro nahm im Heuer Katalog eine einzigartige Position ein. Während die 1962 eingeführte Autavia und die 1963 eingeführte Carrera 1969 von Handaufzug auf Automatik umgestellt wurden, verwendete die Camaro weiterhin ausschließlich Handaufzugswerke. Wohingegen die Automatikmodelle der Autavia und der Carrera in den 1970er-Jahren zusammen mit der Monaco und anderen Automatik-Chronographen ein Comeback erlebten, hatte die Camaro eine kürzere Lebensdauer und verschwand innerhalb von vier Jahren nach ihrer Einführung aus den Katalogen von Heuer. Dennoch besitzt die Camaro eine treue Fangemeinde unter den Vintage-Heuer-Liebhabern, denn sie bietet stiltechnisch einen ausgezeichneten Übergang von den 1960ern zu den 1970er-Jahren sowie auch ein Gehäuse, das viele als angenehm zu tragen empfinden.
Eine Schweizer Uhr, die nach einem amerikanischen Muscle Car benannt ist? Jack Heuer gab unverfroren zu, dass er die Uhr nach dem Chevrolet Camaro benannt hatte, weil er durch diese Verbindung mit dem US-Motorsport die Position von Heuer auf dem US-Markt stärken wollte. Der Chevrolet Camaro war in den späten 1960er-Jahren als Konkurrent des Ford Mustang sehr beliebt, und seine Position als Safety-Car bei der Indianapolis 500 in den Jahren 1967 und 1969 trug dazu bei, Jack davon zu überzeugen, dass der Name gut passte.
Der Schlüssel zum Verständnis der Camaro liegt in der Betrachtung der verschiedenen Uhrwerke, die für diesen Chronographen verwendet wurden. Es gab viele verschiedene Camaro Modelle. Das Ganze wird überschaubarer, wenn wir uns vergegenwärtigen, dass es nur drei Werkfamilien gibt, die in der Camaro angeboten wurden. Alle drei wurden von Valjoux an Heuer geliefert.
Das Valjoux 72 war ein Chronographenwerk mit drei Zählern und Handaufzug, dessen Ursprünge bis in die 1930er-Jahre zurückreichen. Das relativ kleine Uhrwerk (13 Linien) wurde von Heuer sowohl in der Autavia als auch in der Carrera verwendet.
Die Valjoux 72-Modelle verfügten nicht über eine Datumsanzeige und wiesen folgendes Zifferblattlayout auf:
Das Valjoux 92 knüpfte an den Erfolg des Valjoux 72 in den 1950er-Jahren an. Es handelte sich ebenfalls um ein 13-Linien-Uhrwerk, allerdings mit nur zwei Zählern:
Das Valjoux 7730 war ein Handaufzugswerk mit zwei Zählern (14 Linien) und einer 30-Minuten-Chronographenfunktion.
Valjoux überarbeitete das 7730 im Jahr 1968 und nannte das überarbeitete Kaliber Valjoux 7733. Es diente als Basis für mehrere modifizierte Versionen, darunter:
Die 773X Familie war größer als das Valjoux 72, sowohl im Durchmesser (31,3 mm vs. 29,5 mm) als auch in der Höhe (7,4 mm vs. 6,25 mm). Ein Camaro Chronograph mit drei Zählern kann sowohl vom Valjoux 72 als auch vom Valjoux 7736 angetrieben werden. Das Gehäuse mit dem Valjoux 7736 ist jedoch höher (und die Drücker befinden sich an anderen Positionen).
In vielerlei Hinsicht war die Camaro die Schwesteruhr der Heuer Carrera, denn die beiden Modelle besaßen ein ähnliches Zifferblatt, ähnliche Zeiger und ähnliche Uhrwerke. Der Unterschied lag natürlich im Gehäuse: Die Camaro besaß ein 37-mm-Gehäuse in Kissenform, während die Carrera Modelle der 1960er-Jahre mit 35,3 Millimeter großen Gehäuse ausgestattet waren. Die Gehäuse der Camaro waren wunderschön verarbeitet und wiesen verschiedene Oberflächenstrukturen auf: Das Starburst-Muster auf der Oberseite des Gehäuses stand im Kontrast zu den polierten Seiten. Die Camaro verfügte über ein markantes Uhrglas aus Plexiglas, das eine weiche Wölbung aufwies.
Die Zifferblätter waren wunderschön veredelt: Die 7220S besaß ein Starburst-Zifferblatt, applizierte Indizes und eingerückte Zähler, die in der Mitte eine Azurierung aufwiesen. Einige Versionen verfügten über einen einzelnen, dicken Stundenindex bei 12 Uhr, die meisten jedoch über einen doppelten Index.
Es gab zwei Arten von Drückern bei der Camaro - die frühen Modelle waren mit glatten Drückern versehen, während spätere Uhren geriffelte Drücker erhielten, wie sie bei vielen Automatik-Chronographen von Heuer verwendet werden.
Die Camaro Familie bestand aus drei Serien: der Camaro 12 (drei Zähler mit 12-Stunden-Zähler), der Camaro 30 (zwei Zähler mit 30-Minuten-Zähler) und der Camaro 45 (zwei Zähler mit 45-Minuten-Zähler).
WICHTIGE REFERENZEN
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