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Die Executive Kollektion befand sich in mehrfacher Hinsicht in einer Übergangsphase. Nach der Entwicklung von drei Taucheruhren-Kollektionen zwischen 1978 und 1984 begann Heuer, sich mit der Executive Kollektion, einem eleganten Stil, der als "Premium"-Uhr oder -Chronograph positioniert werden sollte, dem gehobenen Markt zuzuwenden. In diesem Sinne ebnete die Executive den Weg für die S/el-Kollektion, die später zur Link wurde und bis heute im TAG Heuer Katalog zu finden ist. Alle drei Kollektionen – Executive, S/el und Link – sind als wesentliches Merkmal mit charakteristischen Armbändern ausgestattet.
Natürlich stand die Executive Kollektion auch für den Übergang von Heuer zu TAG Heuer, denn es handelte sich um eine der letzten Kollektionen, die vor dem Eigentümerwechsel des Unternehmens entworfen wurden. Mit der Link als Nachfolgerin der Executive wird deutlich, dass die Kombination aus einer zuverlässigen Taucheruhr und einem eleganten, zukunftsorientierten Design ein Ansatz war, der sich für TAG Heuer bis ins 21. Jahrhundert als erfolgreich erwies.
Heuer führte 1978 die erste Taucheruhrenkollektion ein, und bis 1985 umfassten die Kollektionen die 1000, 2000 und 3000 Series. Mit der Entwicklung dieser Kollektionen gelang es Heuer, von der rein zweckmäßigen Taucheruhr zu Uhren und Chronographen mit eleganterem Stil überzugehen. 1985 führte Heuer eine neue Kollektion ein, die schon ihrem Namen nach eindeutig auf das gehobene Segment abzielte: die "Executive". Während die 2000 und 3000 Series den Uhren, die ursprünglich als "Tool Watches" konzipiert waren, einen gewissen Stil verliehen, schien die Executive Kollektion den umgekehrten Weg einzuschlagen: Sie war eine elegante Uhr, die sich an modebewusste Enthusiasten wandte, wobei die drehbare Lünette und die 200-Meter-Tauchtiefe, Markenzeichen früherer Heuer Kollektionen, beibehalten wurden.
Zwei Jahre später, 1987, wies TAG Heuer mit der Kollektion S/el (Sports/elegance) noch deutlicher auf die Premium-Positionierung der Markenuhren hin. Den ersten entscheidenden Schritt in diese Richtung ging jedoch die Executive, die zunächst unter dem Namen "Heuer" eingeführt wurde und nach dem Abschluss der Übernahme im Januar 1986 zur Marke "TAG Heuer" überging. Aus der S/el wurde später die Kollektion "Link", die bis heute im TAG Heuer Katalog zu finden ist.
Die Preisgestaltung der Uhren und Chronographen der Executive Kollektion spiegelte deren Premium-Positionierung wider: Im September 1985 kostete der Executive Chronograph aus Edelstahl in Deutschland 2.280 DM (820 US-Dollar). Zum Vergleich: Für den gleichen Preis hätte der Kunde fünf Quarz-Tauchuhren der 1000 Series oder zwei Automatik-Chronographen der Serie Lemania 5100 erwerben können. Durch die Kombination der Funktionen einer Taucheruhr und der eines Chronographen mit drei Zählern sollte die Executive das Beste aus beiden Welten bieten.
Die Executive Kollektion war ganz klar eine Kreation der 1980er-Jahre: Von dem Gehäuse in Form einer "fliegenden Untertasse" über die ausgiebige Verwendung von "Bi-Metall"-Veredelungen aus Gold und Edelstahl bis hin zu dem ausgeklügelten "Bullet"-Design des Armbands strahlte diese Kollektion das Design der 80er aus. Während die Executive Kollektion Uhren und Chronographen sowie Automatik- und Quarzwerke in verschiedenen Ausführungen bot, war jede Uhr der Kollektion mit Gold veredelt, was ihrem Status als Heuer Uhr für "Executives", Führungskräfte, entsprach.
Die Executive war für die damalige Zeit ein wagemutiges Design, wenn man bedenkt, dass die meisten zeitgenössischen Uhren im Heuer Katalog eher konventionelle Quarz-Taucheruhren waren oder Modelle, die gerade erst begannen, von der Welt der "Tool Watches" in die Welt der Eleganz und des Luxus überzugehen.
Das Gehäuse besaß ein ungewöhnliches Profil, da es mit dem einzigartigen Armband durch breite, mittlere Bandanstöße verbunden war anstatt durch traditionelle Anstöße an den Seiten des Gehäuses. Die Höhe des Gehäuses variierte erheblich, je nachdem, ob das voluminösere modulare Quarz- oder das mechanische Chronographenwerk oder das schlankere Quarzwerk für die Dreizeigeruhr darin untergebracht war. Mit ihren flacheren Gehäusen erinnerten die quarzbetriebenen Uhren an die Eleganz, die TAG Heuer in den späten 1980er-Jahren und in der Folgezeit betonen sollte.
Das Zifferblatt der Executive war sehr detailliert und bestand aus drei verschiedenen Elementen: Der äußere Rand des Zifferblatts war mit den Minuten- und Sekundenindizes sowie den Rautenmarkierungen für die 1/5-Sekunden-Intervalle des Chronographen versehen. Auf dem zweiten Element befanden sich die Leuchtziffern für die Stunden, der mittlere Teil des Zifferblatts war in mattem Champagner oder Schwarz gehalten. Dieser terrassenförmige Aufbau verlieh den Zifferblättern der Executive Uhren und Chronographen eine beträchtliche Tiefe, die bei dem Chronographen durch das tiefliegende Datum noch verstärkt wurde. Im Einklang mit dem eleganten Stil der Uhr befand sich die Lupe für die Datumsanzeige im Inneren des Glases und nicht wie bei Taucheruhren üblich auf der Oberseite.
Das Zifferblatt des Dreizeigermodells wies vier erhabene, trapezförmige Indizes bei 12, 3, 6 und 9 Uhr auf, während der Chronograph mit drei Hilfszifferblättern bei 12, 6 und 9 Uhr ausgestattet war. Diese Anordnung der Hilfszifferblätter war für die damalige Zeit typisch. Während in den 1960er- und frühen 70er-Jahren bei Chronographen die traditionelle 3-9- oder 3-6-9-Anordnung vorherrschte, wurden in den 1970er-Jahren zwei neue, preisgünstige Chronographenwerke mit 6-9-12-Anordnung eingeführt: das Valjoux 7750 und das Lemania 5100. Mit der Beliebtheit dieser Uhren wurde auch das "neue" Zifferblattlayout populär, das sich deutlich vom Stil der Chronographen unterschied, die von den 1930er- bis in die 1960er-Jahre die Heuer Kataloge dominierten. Der Executive Chronograph wurde von dem modularen Kaliber LWO 283 angetrieben, dem wichtigsten mechanischen Chronographenwerk, das Mitte der 1980er-Jahre im gesamten Sortiment von Heuer verwendet wurde.
Für die Dreizeigeruhr und den Chronographen wurden unterschiedliche Zeiger verwendet. Der Chronograph verfügte über schwertförmige Zeiger für Stunden und Minuten und einen nadelförmigen zentralen Chronographenzeiger, während die Dreizeigeruhr einen Stundenzeiger im Mercedes-Stil und einen Lollipop-Sekundenzeiger im traditionellen Taucheruhren-Stil aufwies.
inzigartig bei der Executive war, dass sich das Zifferblatt nicht bis zur Lünette erstreckte, sondern durch einen großen farbigen Zifferblattring (sandgestrahlter Edelstahl, vergoldet oder schwarz beschichtet) von ihr getrennt war. Die Lünette der Executive war eines der innovativen Merkmale der Kollektion, wie TAG Heuer in den Katalogen der damaligen Zeit hervorhob:
"Die drehbare Lünette, eine unverzichtbare Funktion bei jeder professionellen Uhr, ist das originelle und innovative Element der neuen TAG Heuer Executive Kollektion. Die neue Lünette wurde speziell von TAG Heuer entwickelt und dreht sich um die Mitte der Uhr." Dieses international patentierte System verlieh den Uhren der TAG Heuer Executive Kollektion ihre avantgardistische Form und reduzierte die Höhe der professionellen Uhr erheblich.
Um den Anforderungen einer Taucheruhr gerecht zu werden, war die Lünette mit Minutenindizes versehen, mit Ziffern bei den Markierungen 10-20-30 usw. Die eingekerbte Lünette war eine einteilige Konstruktion (anstelle eines in eine drehbare Lünette eingepassten Lünetteneinsatzes). Die Modelle der Serie 2 waren mit einem Mineralglas ausgestattet und verwendeten auch ein aktualisiertes, schlichteres flaches Zifferblatt.
Das Kettenarmband erinnerte an den Stil der 1980er-Jahre und war mit großen Stiften versehen (je nach Modell vergoldet oder PVD-beschichtet), die ein einfaches Entfernen oder Hinzufügen von Gliedern ermöglichten. Die Stifte waren nicht diskret verborgen, sondern ein charakteristisches Merkmal des Armbands. Das Gehäuse mit den breiten, zentralen Bandanstößen wurde speziell für dieses Armband entwickelt, sodass kein herkömmliches Lederarmband an der Executive befestigt werden konnte.
Die Heuer Executive Kollektion war relativ überschaubar und umfasste bei der Lancierung neun Modelle – drei verschiedene Designs in jeweils drei Größen:
Hier ist zu beachten, dass die Herrengröße nur als Chronograph erhältlich war, entweder mit dem mechanischen Chronographenwerk LWO 283 oder dem Quarzchronographenwerk Calibre 185. Alle anderen Größen gab es nur als Dreizeigeruhren mit Quarzwerk.
Die Uhren der Serie 1 waren alle entweder mit einem Heuer oder einem TAG Heuer Logo erhältlich und abgesehen von dieser Änderung im Branding fast identisch.
Das erste Modell verfügte über ein sandgestrahltes Edelstahlgehäuse mit einem passenden Armband aus Edelstahl mit Vergoldung. Das Zifferblatt war champagnerfarben mit passenden Zeigern und kontrastierenden silbernen Hilfszifferblättern für den Chronographen.
Wie bei allen Uhren der Serie 1 verfügte der Bereich von 0 bis 15 Minuten auf der integrierten Lünette über eine "Zone aus Tritium", die im Dunkeln leuchtete. Diese Farbkombination war als Heuer im Katalog von 1985 erhältlich und wurde als TAG Heuer Modell weitergeführt.
Die zweite Farbvariante besaß ein identisches Zifferblatt (ohne Kontrastfarbe für die Chronographenzähler), war aber mit einem schwarz beschichteten Gehäuse und Armband ausgestattet. Wie bei allen Modellen passte der innere Zifferblattring zur Farbe des Gehäuses. In diesem Fall war er ebenfalls schwarz beschichtet. Durch den starken Kontrast zwischen dem goldenen Zifferblatt und dem schwarzen Zifferblattring schien das Zifferblatt im Gehäuse zu schweben.
Die letzte Farbvariante war das Modell in Gold mit schwarzem Zifferblatt und vergoldetem Gehäuse und Armband. Die Armbandstifte dieser Uhren waren ebenfalls schwarz.
Ein Jahr später, 1986, wurde die Executive Kollektion um drei Farbvarianten erweitert, die nur als TAG Heuer Modelle erhältlich waren. Jede dieser Uhren besaß ein vereinfachtes Zifferblatt, wobei die Skipper ihren eigenen, maßgeschneiderten Look erhielt. Im Gegensatz zu den seit der Markteinführung erhältlichen Heuer Executive Modellen waren die neuen Uhren nur in zwei Größen und ohne Chronographenoption erhältlich.
Die erste dieser Uhren der Serie 2 besaß ein cremefarbenes Zifferblatt mit vergoldeten Zeigern und Innenring. Wie bereits erwähnt, waren diese Zifferblätter wesentlich schlichter als die der Serie 1, mit einfachen runden Stundenindizes, einer dreieckigen Markierung bei 12 Uhr und rechteckigen Indizes bei 6 und 9 Uhr.
Die Lünette dieser Modelle war etwas anders gestaltet: Sie besaß eine verchromte blaue Basis, die von einem Mineralglas mit vergoldeter Beschriftung bedeckt war, und verzichtete auf die "Zone aus Tritium".
Die nächste Version war im Wesentlichen mit der Uhr mit cremefarbenem Zifferblatt identisch, besaß aber ein blaues Zifferblatt.
Die ungewöhnlichste Uhr der Executive Kollektion war die Executive "Skipper", ein Modell, das sich offensichtlich an Segelfans richtete. Das Modell wurde nicht immer als "Skipper" bezeichnet, aber in einigen TAG Heuer Katalogen findet man diese Bezeichnung.
Das markanteste Element der Executive Skipper war ihre Lünette mit einer Reihe verschiedener Flaggen, darunter neun Einzelflaggen und drei Doppelflaggen. Diese Flaggen waren einfach maritime Zahlenwimpel, die von 1 bis 12 zählen, wobei zwei Flaggen für zweistellige Zahlen (10, 11 und 12) verwendet wurden.
Es gab auch eine Sonderausgabe der Executive Skipper, die Ref. 915.813, die ein Boot mit einem einzigen weißen Segel und einem blauen Spinnaker sowie das Wort "TAG" anstelle des üblichen Textes "Executive" und "Professional" zeigte.
Dieses Logo stand wahrscheinlich für die Formule TAG, einen besonderen Katamaran, der von TAG (seit 1986 Eigentümer von TAG Heuer) unterstützt wurde und eine interessante Geschichte zu erzählen hat.
Die Formule TAG war ein innovatives Katamaranprojekt, das 1982 als Idee des kanadischen Skippers Mike Birch mit Unterstützung von Techniques d'Avant Garde (TAG) entstand.
Der Katamaran besaß zwei 80-Fuß-Rümpfe aus Carbonfaser/Kevlar, die von Canadair in Montreal unter Verwendung von Luft- und Raumfahrttechnologie gebaut wurden. Dies ähnelte den Ideen, die von der TAG-eigenen McLaren Group in der Formel 1 verfolgt wurden. Die Gruppe hatte in Zusammenarbeit mit Hercules Aerospace das erste Monocoque aus Carbonfaser-Verbundstoff für den McLaren MP4/1 von 1981 entwickelt.
Die Formule TAG war das erste Mehrrumpfboot und das erste Rennsegelboot, das die 500-Meilen-pro-Tag-Grenze durchbrach und bei der Transatlantikregatta Quebec-Saint-Malo 1984 in 24 Stunden 517 Meilen zurücklegte. Es handelte sich um einen der innovativsten Katamarane, der je gebaut wurde. Er lief unter verschiedenen Namen und ist heute als Energy Observer bekannt, das erste wasserstoffbetriebene und emissionsfreie Schiff.
Das Boot fuhr von seiner Markteinführung 1983 bis 1985 in den TAG-Farben und anschließend während der Saison 1986 in den Farben von TAG Heuer, demselben Jahr, in dem auch die beiden Special Editions der TAG Heuers Executive erschienen.